Schnell abnehmen mit intermittierendem Fasten?
Eine Mahlzeit am Tag wegzulassen – hier meist das Frühstück – ist auf den ersten Blick für viele Vielbeschäftigte, Unternehmer und Führungskräfte ein gängiges Mittel. In der Theorie klingt die Diätform erstmal vielversprechend. Ich lasse eine Mahlzeit am Tag aus und spare mir somit die Kalorien.
Was intermittierendes Fasten bedeutet, ob du damit abnehmen wirklich kannst, welche positiven Aspekte wir sehen und wieso wir dir dennoch davon abraten würden, erfährst du in diesem Blog-Artikel.
Was ist IF – intermittierendes Fasten?
Beim intermittierenden Fasten handelt es sich um eine Ernährungsweise, bei der in bestimmten Zeiträumen des Tages gefastet wird. Es gibt verschiedene Arten des intermittierenden Fastens, wie zum Beispiel das 16:8 Fasten, bei dem 16 Stunden lang gefastet wird und die restlichen 8 Stunden die Nahrungsaufnahme erlaubt ist. Andere Arten sind das 5:2 Fasten oder das Eat-Stop-Eat-Modell. Die theoretische Idee dahinter ist, dass der Körper in den Fastenphasen “Fett verbrennt” und dadurch Gewichtsverlust und gesundheitliche Vorteile erzielt werden.
Demnach wird eine Mahlzeit am Tag ausgelassen, was in der Theorie dazu führen soll leichter ein Kaloriendefizit zu erzeugen.
AUFGEPASST:
Jede Diät / Abnehmversuch kann nur mit einem Kaloriendefizit funktionieren – da gibt es keine Diskussionen (außer du bist krank).
In der “Essphase” kann dann wieder normal gegessen werden und hier liegt auch die Gefahr – mehr dazu später.
Ist IF für Unternehmer und Führungskräfte überhaupt geeignet?
Als Unternehmer oder Führungskraft bist du verantwortlich für die Leitung eines Unternehmens, trägst massiv Verantwortung und musst oft in kurzer Zeit viele Entscheidungen treffen. Eine gesunde Ernährung ist in diesem Beruf oft schwer umzusetzen, da es vermeintlich an Zeit mangelt und Mahlzeiten oft unterwegs oder am Arbeitsplatz eingenommen werden müssen. Allerdings möchten wir aus unserer Erfahrung Personal Coaches betonen, dass diese Diätmethode nicht für jeden geeignet ist.
Allerdings kann das intermittierende Fasten für Unternehmer und Führungskräfte unpraktisch sein. In einem stressigen Arbeitsumfeld kann es schwierig sein, auf eine regelmäßige Nahrungsaufnahme zu achten. Wenn du fastest, kannst du dich schnell müde und unkonzentriert fühlen, was sich negativ auf deine Arbeit auswirken kann.
Darüber hinaus ist es wichtig zu bedenken, dass jeder Körper anders reagiert. Einige Menschen können während des Fastens mehr Energie und Konzentration haben, während andere sich müde und unwohl fühlen können.
Ein weiteres Problem des intermittierenden Fastens ist die Möglichkeit von Essstörungen und ungesundem Essverhalten. Wenn Sie während der erlaubten Essenszeit zu viel essen, kann dies dazu führen, dass Sie mehr Kalorien zu sich nehmen als Sie verbrennen. Darüber hinaus kann das Fasten dazu führen, dass Sie Heißhungerattacken entwickeln, die dazu führen, dass Sie zu ungesunden Snacks greifen.
Und genau das ist das häufigste Problem, das wir immer wieder beobachten. Bei über 200 Kunden, haben wir feststellen können, dass bei der Ausführung von IF immer wieder die gleichen Fehler begangen werden.
Die “Essphase” bedeutet nicht, dass du so viel essen kannst, wie du willst. Wie bereits weiter oben geschrieben, gilt immer noch das Prinzip des Kaloriendefizits.
Zudem kommt es nicht selten vor, dass bei geregelten Mahlzeiten (3 Mahlzeiten zu festen Zeiten) der Körper viel mehr Energie hat und sich so besser darauf einstellen kann – auf die Essmenge, die Uhrzeiten usw.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das intermittierende Fasten nicht für jeden geeignet ist, insbesondere nicht für Unternehmer und Führungskräfte, die in einem stressigen Arbeitsumfeld arbeiten. Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung sind wichtiger, um den Körper und den Geist gesund zu halten. Wenn Sie dennoch das intermittierende Fasten ausprobieren möchten, sollten Sie dies nur unter der Aufsicht erfahrener Coaches und Berater tun.
Was können wir dieser Diätform positives abgewinnen?
Obwohl intermittierendes Fasten möglicherweise nicht für jeden geeignet ist, gibt es auch positive Aspekte des Fastens, die nicht unerwähnt bleiben sollten. So haben verschiedene Studien gezeigt, dass Fasten positive Auswirkungen auf den Stoffwechsel und die Gesundheit haben kann. Es wird zum Beispiel angenommen, dass Fasten Entzündungsprozesse im Körper reduzieren und das Risiko für chronische Erkrankungen wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken kann.
Hier sollte aber auch erwähnt werden, dass das Reduzieren dieser Krankheiten generell mit einem gesunden Lebensstil und einem “Normalgewicht” – kein Übergewicht – assoziiert wird. Ob diese Vorteile nun allein dem Fasten zustehen, ist demnach schwierig zu trennen.
Weiterhin zeigten neueste Studien auf, dass der Alterungsprozess vermindert werden kann. Der Körper hat mehr Zeit für die Verdauung der Lebensmittel und kann sich somit schneller regenerieren.
Der Prozess der Autophagie kommt hier besser zum tragen – was aus unserer Sicht den größten positiven Aspekt ausmacht.
Autophagie ist ein natürlicher Vorgang, bei dem die körpereigenen Zellen “gereinigt” werden.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass IF seine Berechtigung hat und auf jeden Fall in Erwägung gezogen werden könnte. Ohne eine professionelle Begleitung, wird diese Diätform (wie so oft) jedoch falsch angewandt und entfaltet demnach nicht das volle Potenzial.
Hier kommt es immer auf den Einzelfall an und ist deshalb ein fester Bestandteil einer ausführlichen Anamnese, die jeder professionelle Online Coach / Personal Trainer oder Ernährungsberater durchführen sollte.
Tobias Röske
Personal Coach
TnT Fitness & Nutrition
